Roadtrip Frankreich mit Kindern: Von München an die Atlantikküste

Einmal Savoir-vivre mit extra Kinderglück und Fahrtwind, bitte!

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Ein richtig guter Familienurlaub hinterlässt dieses wolligwarme Bauchgefühl, das uns noch durch Herbst und Winter trägt. Unser Roadtrip durch Frankreich mit den Kids war genau so einer. Fast ein Jahr ist es her, aber noch immer zaubern uns die Erinnerungen an Austern auf der Insel Noirmoutier, Ebbe und Flut auf Noirmoutier, den Zwischenstopp im Elsass und die wilde Freude im Europa-Park ein riesiges Lächeln ins Gesicht.

Ihr habt auch Lust auf einen Roadtrip durch Frankreich mit Kindern? Dann seid ihr hier genau richtig. Unsere Route führt euch zu Orten, die Groß und Klein gleichermaßen lieben. Von Genussmomenten für die Eltern über Meersalz auf der Haut bis hin zu wilden Loopings und Croissant-Picknicks ist alles dabei. Frankreich liefert die perfekte Bühne für genau das: gemeinsam unterwegs sein, den Alltag abhängen und einfach mal wieder richtig genießen.

Die Idee war simpel: losfahren, Platz schaffen, spontan bleiben. Unser Roadtrip durch Frankreich war laut, lebendig, lecker und voller kleiner Geschichten, über die wir noch lange reden werden.

Route

Wir sind in München gestartet und haben uns Etappe für Etappe ans Meer vorgetastet. Jeder Stopp hatte seinen ganz eigenen Vibe. Der Europa-Park war für die Kids das pure Adrenalin. Straßburg und das Elsass waren eine Mischung aus Stadtflair und Urlaubsruhe. Épernay hat uns Eltern kurz die Champagnerwelt geöffnet. Und ganz am Ende: Noirmoutier. Eine Insel, so echt und entspannt, dass man sich fragt, warum man nicht schon viel früher hier war.

Straßburg: Bonjour, Petite France!

Eine Stadt, die besonders führ ihren Weihnachtszauber bekannt ist, im Sommer ist Straßburg aber mindestens genauso hübsch ist. Kleine Kanäle schlängeln sich durchs Viertel Petite France, die kleinen Fachwerkhäuser wirken wie gemalt und das Stadtleben ist herrlich entspannt. Zahlreiche Restaurants säumen die Gassen und man hat gerade in den Sommermonaten das Gefühl, dass das Leben abends draußen stattfindet. Da dürfen dann auch mehrere Runden im klassich französischen Karussel nicht fehlen.

Fürs Frühstück waren wir täglich im MOKKA, einer Bio-Boulangerie und Pâtisserie mit einem wunderschönen Salon de thé. In einem Regal gibt es tolle Spielsachen und Bücher für kleine Besucher und Kinderfreundlichkeit ist im MOKKA eine Selbstverständichkeit. Deshalb schaut unbedingt vorbei!

Hier gehts zu unseren Tipps für Straßburg!

Elsass: Leben wie Gott in Frankreich

Kurz hinter Straßburg beginnt das idyllische Elsass. In Rodern checken wir im Hotel Pêche de Vigne ein, einem kleinen Rückzugsort mit Reben, Pool und Garten. Die Kinder planschen schon vor dem Frühstück im Pool, wir genießen Kaffee unter dem Feigenbaum. Tagsüber bummeln wir durchs märchenhafte Kaysersberg, stöbern in Keramikläden und testen klassisch Elsässisches in der Winstub vom Chambard am besten mit Reservierung.

In diesem Beitrag findet ihr ganz unten unsere Tipps fürs Elsass!

Europa-Park: La vie en Looping

Nach der ruhigen Elsass-Zeit brauchen wir Action und entscheiden uns spontan für einen Tag im Europa-Park. Dafür geht es nochmal kurz zurück über die Grenze nach Deutschland. Für die Kids bedeutet dieser Tag endlose Begeisterung, von der ersten Achterbahn bis zur spritzigen Wildwasserfahrt – Gesprächsstoff für viele Wochen mit den Schulfreund:innen inklusive. Obwohl wir eigentlich nicht die größten Freizeitpark-Fans sind, fanden wir den Tag erstaunlich entspannt. Der Europa-Park ist angenehm gestaltet, nie zu laut, und man kann locker durch die verschiedenen Themenwelten flanieren. Der Panoramazug, der alles miteinander verbindet, gibt einen tollen Überblick und sorgt für entspannte Pausen zwischendurch.

Klar, günstig ist der Eintritt nicht gerade. Doch unser Fazit nach diesem Tag fällt absolut positiv aus, vor allem weil weniger los war als erwartet und wir jede Attraktion ohne große Wartezeiten ausprobieren konnten. Nach diesem actiongeladenen Abstecher führt unser Roadtrip dann wieder zurück auf französischen Boden.

Épernay: Ein prickelnder Zwischenstopp

Weiter geht es Richtung Westen wird die Landschaft sanfter und die Hügel weicher. Épernay mitten in der Champagne ist der perfekte Zwischenstopp, wenn die Eltern Lust auf ein bisschen Savoir-vivre haben. Die Kids haben wir kurzerhand mitgenommen zur Keller-Tour bei Champagne Mercier. Statt langweiliger Führung gibt es hier einen fahrerlosen Mini-Zug, der durch endlose Gewölbe rollt und Geschichten erzählt, die locker mit jedem Hörspiel mithalten können. Riesige Holzfässer, Vintage-Champagner und spannende Geheimnisse aus der Welt des edlen Prickelweins inklusive

Eine Nacht in Épernay reicht vollkommen. Ein Gläschen Champagner später, am besten im lockeren B&B statt im schnieken Hotel, ist man bestens eingestimmt auf die Weiterreise ans Meer.

Loiretal: Schlösserzauber auf dem Weg ans Meer

Zwischen Épernay und der Atlantikküste legen wir einen märchenhaften Zwischenstopp ein. Das westliche Loiretal empfängt uns mit Schlössern, die wie aus einem Bilderbuch gefallen sind und dabei erstaunlich familienfreundlich bleiben. In Chambord staunen wir über die doppelläufige Wendeltreppe und erkunden den riesigen Schlosspark mit Fahrrädern oder kleinen Golfcarts. Ganz in der Nähe wartet das charmante Château de Cheverny, das nicht nur als Vorbild für Moulinsart in Tim und Struppi diente, sondern auch mit der täglichen Fütterung der Jagdhunde für leuchtende Kinderaugen sorgt. Weiter westlich liegt das hoch über der Loire thronende Château de Saumur, weniger überlaufen, mit tollem Ausblick und einer kindgerechten Ausstellung zur Ritterzeit. Und wer sich abseits der bekannten Pfade treiben lässt, entdeckt vielleicht sogar das Château de Brissac, das höchste Schloss Frankreichs, ruhig gelegen und wunderbar für eine kleine Schloss-Pause im Grünen.

Pornic: Küstenzauber und Meeresbrise

Vor unserem Ziel erwartet uns Pornic mit kleinen Häfen, bunten Fischerhäuschen und Austernständen direkt am Wasser. Wir holen uns fangfrische Austern vom Kutter, essen Pommes auf der Hafenmauer und probieren Lavendeleis. Für ein schönes Abendessen empfehlen wir das Restaurant Le Pilotis – Meeresküche, Blick aufs Wasser und entspannte Atmosphäre inklusive.

Hier haben wir über Pornic und Saint-Nazaire geschrieben.

Noirmoutier – Die Insel fürs Herz


Schon die Anreise über die Passage du Gois, eine bei Ebbe befahrbare Straße, sorgt für Gänsehaut. Noirmoutier empfängt uns mit Fahrrädern statt Autos, Dünenwegen und Pinienwäldern. Unsere Basis ist der Huttopia-Campingplatz mitten im Kiefernwald, nur wenige Schritte vom Strand entfernt. Morgens frische Croissants am Meer, tagsüber Radtouren zur Plage des Dames und Salzgärtenbesuche, bei denen die Kinder staunend Fleur de Sel ernten. Abends genießen wir familienfreundliche Küche im Le Roman Bleu oder etwas raffinierter im L’assiette au Jardin.

Zum Glamping-Tipp auf der Insel!

Praktische Tipps – Bon voyage!

Zehn bis vierzehn Tage sind perfekt, um wirklich in den Flow zu kommen. Wer’s kürzer mag, pickt sich einfach die Highlights raus. Wichtig: Noirmoutier unbedingt frühzeitig buchen, vor allem in den Sommermonaten. ´

Im Elsass ist das Hotel Pêche de Vigne ein kleines Paradies mit Pool, Hängematten und Weinbergblick. In Kaysersberg lohnt es sich, fürs Mittagessen zu reservieren, sonst wird’s eng. Tickets für den Europa-Park besser vorab online sichern, das spart Nerven und Schlange stehen.

Frankreich mit Kindern so zu entdecken, fühlt sich nicht nach Sightseeing an, sondern nach echtem Unterwegssein. Es geht nicht darum, möglichst viel zu schaffen. Sondern darum, sich treiben zu lassen, kleine Entdeckungen groß zu feiern und das französische Lebensgefühl mit allen Sinnen aufzusaugen. Und davon gibt es auf einem Roadtrip durch Frankreich garantiert mehr als genug.

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